31. Karlsruher Konferenz

Probiotika “nur” eine Zusatzoption

„Neues aus der Kons – Innovationen aus dem zahnmedizinischen Kernfach" hieß es bei der diesjährigen, mittlerweile 31. Karlsruher Konferenz der Akademie für Zahnärztliche Fortbildung Karlsruhe.



Prof. Dr. Winfried Walther, Leiter der Akademie, und sein Team hatten wieder ein international besetztes Programm zusammengestellt. Dabei standen die wiederherstellenden und auch präventiven Aspekte der Zahnheilkunde im Fokus.

Neue Wege in der Zahnerhaltung beschreitet man auch bei der Behandlung der Approximalkaries, die aufgrund der schlechten Einsehbarkeit der Zahnzwischenräume schwieriger zu diagnostizieren ist als andere Kariesformen. Prof. Dr. Hendrik Meyer-Lückel, Aachen, betrachtete in seinem Vortrag „Therapieentscheid bei okklusaler und approximaler Karies“ dieses Thema. Er berichtete über neue Therapiemöglichkeiten durch die Kariesinfiltration, welche die therapeutische Lücke zwischen präventiven und invasiven Maßnahmen bilden könnte.

Nicht komplizierter als Fissurenversiegelung

Die Kariesinfiltration sei eine Therapieform, die er als „nicht komplizierter als eine Fissurenversiegelung“ beurteilte und deshalb in einem kurzen Pressegespräch auch als delegationsfähig bezeichnete, auch wenn dies im Einzelfall zu betrachten sei.

Mit der Prävention von Mund- und Zahnerkrankungen durch Probiotika beschäftigt sich Prof. Dr. Svante Twetman, Kopenhagen. Die Bilanz der Forschung deutet schon heute darauf hin, dass Probiotika in der Zahnmedizin ein deutliches Potenzial aufweisen und zur Behandlung von entzündlichen Zahnfleischerkrankungen eingesetzt werden könnten. Für Twetman sind Probiotika aber immer noch „nur“ eine Zusatzoption zu den Therapien, die sich bereits etabliert haben.

Massive Entwicklungen bei den Kompositen

Prof. Dr. Diana Wolff, Heidelberg, berichtete zudem über Weiterentwicklungen in der Adhäsiv- und Komposittechnologie sowie den Status quo. Gerade durch die massiven Entwicklungen der Komposite sowie bei der Trockenlegung und Vergrößerungen, etwa durch Lupenbrillen, seien zweiphasige direkte Kompositrestaurationen wie mit der R2-Technik mittlerweile eine echte Optionen.

Währen der Karlsruher Konferenz wurde auch der Walther-Engel-Preis verliehen. Preisträger in diesem Jahr ist Prof. Dr. Stefan Rupf, Homburg (Saar). Dr. Bernhard Jäger, Vizepräsident der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg, der den Preis überreichte, hob die Verdienste Rupfs bei der Implementierung des Curriculums „Der Weg zum Dr. med. dent.“ an der Karlsruher Akademie hervor.