Fehlerberichtssystem “Jeder Zahn zählt” kommt 2016
In Rostock fand der 24. Zahnärztetag Mecklenburg-Vorpommern statt. Das dort vorgestellte System "Jeder Zahn zählt" soll voraussichtlich 2016 allen Zahnärztinnen und Zahnärzten in Mecklenburg-Vorpommern zur Verfügung stehen.
Die 2011 begonnene Pilotphase für das Fehlerberichtssystem „Jeder Zahn zählt“ ist vorbei, voraussichtlich ab 2016 soll das erweiterte Fehlerberichtssystem unter dem Namen „CIRS dent – Jeder Zahn zählt“ allen Zahnärztinnen und Zahnärzten in Mecklenburg-Vorpommern zur Verfügung stehen.
Auf dem 24. Zahnärztetag Mecklenburg-Vorpommern stellten es die Fachvertreter den anwesenden Zahnärztinnen und Zahnärzten vor. “Mit diesem Berichtssystem kann jeder von uns aus den Fehlern oder kritischen Ereignissen in anderen zahnärztlichen Praxen lernen, um sie selbst zu vermeiden”, sagte Prof. Dr. Dietmar Oesterreich, Präsident der Zahnärztekammer Mecklenburg-Vorpommern.
Wie funktioniert das Fehlerberichtssystem CIRS dent – Jeder Zahn zählt?
Für die Registrierung zu dem gemeinsamen Berichts- und Lernsystem erhält jede vertragszahnärztliche Praxis, genauso wie die übrigen an der zahnärztlichen Versorgung teilnehmenden Einrichtungen (Privatzahnärztliche Praxen, Universitätskliniken, Bundeswehr-Einrichtungen) ohne Aufforderung einen individuellen anonymisierten Zugangsschlüssel sowie Informationsmaterialien für die Nutzung des Systems.
Ein Fachberatungsgremium von KZBV und BZÄK stellt nach Eingang eines entsprechenden Berichts dessen Anonymisierung sicher und ergänzt diesen um Hinweise und Lösungsvorschläge, wie das geschilderte Ereignis künftig vermieden werden kann. Anschließend wird der Bericht im für die Nutzer des CIRS-Systems zugänglichen Bereich veröffentlicht.
Nur wenige Schlichtungen in vergangenen Jahren
Alle Zahnärzte des Bundeslandes sollen somit die Möglichkeit haben, ihre Erfahrungen einzuspeisen oder von anderen zu lernen. “Im Sinne eines echten Qualitätskreislaufes werden dabei nicht nur die möglichen Fehler benannt, sondern auch Maßnahmen zur Fehlervermeidung konkret vorgestellt”, sagte Oesterreich.
Erfreulicherweise hat es bislang nicht viele Patientenbeschwerden gegeben: Die zahnärztliche Schlichtungsstelle bei der Zahnärztekammer Mecklenburg-Vorpommern wurde in den vergangenen fünf Jahren 23-mal angerufen. „Die Anzahl der Schlichtungen ist gering, was wir letztendlich auf eine hohe Behandlungsqualität und auf das gute Funktionieren der Patientenberatung zurückführen“, unterstrich der Präsident.
Zahnärztetag mit rund 850 Besuchern
Rund 600 Zahnärztinnen und Zahnärzte und etwa 250 zahnmedizinische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nahmen an dem diesjährigen Zahnärztetag unter dem Titel „Risiken kennen – Komplikationen managen“ vom 4. bis 5. September in Warnemünde teil.