Zahnmedizinische Sensation in Indien

Siebenjährigem werden 526 Zähne entfernt

Im Saveetha Dental College in Chennai, Tamil Nadu, Indien, wurden einem siebenjährigen Jungen 526 Zähne aus dem Kiefer entfernt. Damit schreibt der Junge höchstwahrscheinlich Medizingeschichte.


Odontom mit 526 Zähnen

Die Röntgenaufnahme des Jungen zeigt ein Odontom mit harten Einschlüssen. © Saveetha Dental College


Schon im Alter von drei Jahren litt der Junge unter eine Schwellung am Unterkiefer. Seine Eltern brachten ihn damals in ein Krankenhaus – doch das Kleinkind verweigerte jede Untersuchung. Das Geschwulst blieb darum vier Jahre lange ohne Befund und ohne Behandlung.

Weil sich die Wucherung jedoch mit der Zeit vergrößerte, wurden die Eltern mit dem Kind jetzt noch einmal im Saveetha Dental College vorstellig. Die Zahnmediziner untersuchten den Jungen und entdeckten eine ca. 4 mal 3 Zentimeter große Veränderung des Gewebes, die an einer Seite innerhalb des Unterkieferknochens zahlreichen harte Strukturen aufwies.

526 Zähne Junge

526 Zähne fanden die Mediziner in dem Geschwulst. © Saveetha Dental College

Nach der Entfernung des rund 200 Gramm schweren zusammengesetzten Odontoms* wurden Röntgenaufnahmen angefertigt. Dort entdeckten die Histopathologen 526 Zähne, die sie innerhalb von fünf aus dem Gewebe extrahierten. Die Zähne verfügten allesamt über eine Krone mit Schmelz und eine Wurzel. Ihre Größe variierte von 1 bis 15 Millimeter.

Angaben des Saveetha Dental Colleges zufolge ist dies der erste jemals dokumentierte Fall, bei dem so viele Zähne in einem einzelnen Individuum entdeckt wurden.

*Definition: Odontom
Odontome sind gutartige Wucherungen der Odontoblasten und werden üblicherweise erst mit der permanenten Dentition gebildet. Sie können als harte, weiche oder zusammengesetzte Odontome auftreten. Oftmals bleiben sie klinisch symptomlos und werden deshalb meist zufällig entdeckt. Auf dem Röntgenbild lassen sich Odontome nur schwer von Osteomen unterscheiden.

Video-Dokumentation zur Behandlung

The New Indian Express hat auf YouTube auch ein Video zum Fall veröffentlicht: