Integrierte Workflows für mehr Unabhängigkeit
Integrierte Workflows bestimmen den Takt auf der IDS. Das spiegelt sich nicht nur im medentis-Standkonzept, sondern auch in deren neuen Lösungen wider. ICX-Video-OPs an einer Riesenleinwand locken stündlich ab morgens um 9:45 Uhr an allen IDS-Tagen. Die IDS-Highlights versprechen dem Behandler mehr Unabhängigkeit denn je. Alexander Scholz, Geschäftsführer medentis medical, erklärt Details des Produktportfolios im Interview.
Spätestens seit der IDS 2017 stehen Lösungen aus einer Hand im Fokus und nicht mehr die Produkte selbst. Wie hat medentis medical sich darauf eingestellt?
Scholz: Dass Einzelprodukte wie das bloße Implantat dem modernen Behandler längst nicht mehr reichen, hat sich schon vor einigen Jahren gezeigt. Wir haben frühzeitig darauf reagiert und bieten unseren Kunden Lösungen aus einer Hand und umfassende Beratung an. Bei jeder Frage, bei jedem Extrawunsch stehen wir parat, so auch bei unseren IDS-Highlights ICX-Royal, ICX-Independent und Magellan X.
Was ist das Neue bei ICX-Royal?
Scholz: ICX-Royal ist ein Komplettsystem für implantatgetragenen Zahnersatz und richtet sich an Praxislabore und Zahntechniker. Je nach Einstiegsvariante lassen sich All-on-four-Arbeiten damit komplett firmenunabhängig fertigstellen. Wir haben spezielle Kunststoffe entwickelt, aus denen der Zahnersatz gefertigt wird, und bieten aus diesem Material unterschiedliche Zahnfarben, -formen und komplette Zahngarnituren an. Ganz wichtig dabei: Unsere implantatgetragenen, aus diesem Kunststoff gefertigten „Dritten“ halten außerordentlichem Druck stand, ohne dass die gefürchteten Abplatzungen drohen.
Sprich, die Kunststoffzähne federn wie natürliche Zähne im Zahnhalteapparat die Kaukräfte ab?
Scholz: Exakt, es gab schon viele solche Ansätze, uns ist es nun gelungen, ein praxisreifes Konzept anzubieten – mit hoher Mikroelastizität und hoher anatomischer Korrektheit. Ein weiterer Pluspunkt: Das Ganze ist jederzeit reparabel. Der Patient hat zudem die Vorteile, dass es deutlich weniger Sitzungen und Nachkontrolltermine gibt.
Verstehe ich das richtig: Die Kunststoffzähne sind für die definitive Restauration gedacht, nicht etwa für die provisorische?
Scholz: Richtig, sie sind als endgültige Versorgung gedacht und sie sind vor allem geeignet, auch endlich das Abplatzungsproblem zu lösen.
ICX-Independent heißt ein weiteres medentis-IDS-Highlight. Sie werben mit dem „Volks-Abutment für 39 Euro“ für alle gängigen Implantatsysteme. Wie ist das möglich?
Scholz: Das geht in eine ähnliche Richtung wie ICX-Royal: Wir bieten kleine und große Fräsmaschinen, mit denen Zahntechniker und Großlabore Standardabutments in Eigenregie fertigen können.
Wie funktioniert das?
Scholz: In der ICX-Independent-Einheit ist unser gesamter Katalog hinterlegt, das heißt, der Zahntechniker muss nur die Artikelnummer eingeben, dann erscheint sofort das Abutment am Bildschirm, er legt einen Rohling ein – der die besagten 39 Euro kostet –, und er hat umgehend „sein“ Standardabutment.
Kann er sich auch individuelle Aufbauten machen lassen?
Scholz: Ja, das läuft wie gehabt über unseren Service. ICX-Independent ist ein zusätzliches Angebot. Es ist dafür gedacht, dass der Katalog sofort in die Praxis und ins Labor kommt. Der Zahntechniker kann sich das Abutment in 15 Minuten selbst herstellen, alle Rohlinge kosten – wie gesagt – 39 Euro.
Bieten Sie diesen Service nur für die ICX-Implantate?
Scholz: Damit starten wir zur IDS. Selbstverständlich weiten wir diesen Service aus. Bald wird es Independent für alle Implantatsysteme geben. Wir werden die Kataloge aller größeren Hersteller in Independent hinterlegen.
Wie einfach funktioniert das für den Anwender?
Scholz: Man kauft sich eine ICX-Independent-Maschine – es handelt sich um eine Fünf-Achs-Fräsmaschine eines deutschen Herstellers –, und diese kann man für alle Abutments sowie für alle Aufbauten auf Knopfdruck einsetzen. Dazu muss man sich keine Scankenntnisse erarbeiten.
Und was kostet das Ganze?
Scholz: Um die 55.000 Euro für die kleine Lösung, um die 90.000 bzw. 95.000 Euro für die Fräsmaschine für Großlabore.
„Digital first“ lautet die IDS-Devise 2019. Sie präsentieren mit Magellan X eine App-basierte Kommunikationsplattform und die Möglichkeit zur eigenen Schablonenproduktion. Wie funktioniert diese Magellan-Weiterentwicklung?
Scholz: Wir präsentieren damit eine Implantatplanungssoft‧ware, die ganz einfach ohne Rechner per iPhone zu managen ist. ICX-Magellan X ist eine ganz neue, cloudbasierte Software, mit der die Implantatplanung auf dem iPad oder dem iPhone über eine App stattfinden kann. Der Behandler und auch der Patient können das Implantat mit den Fingern verschieben, die Planung ist ruckzuck fertig. Das ist eine echte Sensation. Das kommt zur IDS und kann an unserem Stand getestet werden.
Berechnen Sie dafür eine Gebühr?
Scholz: Es handelt sich um eine geringe Monatsgebühr. Für Patienten fassen wir eine kostenlose Variante ins Auge.