Ein Zahn nach dem anderen


Dreifach-Prophylaxe

Dreifach-Prophylaxe mit Mundspülung, Zähneputzen und Interdentalraumreinigung © avenue images/Sunny Images – adobe.stock.com/Wavebreakmedia – adobe.stock.com


Biofilm ist überall zu finden – nicht nur im Mund der Patienten. Er kommt überall vor, wo feste Oberflächen und Flüssigkeiten aufeinandertreffen, beispielsweise bei Kontaktlinsen, Pflanzen oder einem Spülschwamm. Aber eben auch im Mund. Dass dieser Biofilm schädlich für die Mundgesundheit werden kann, liegt an der evolutionären Entwicklung. Früher reichte bei den Patienten die natürliche Reinigung durch den Kauvorgang und Speichel aus, bei dem heutigen Lebensstil ist das nicht mehr möglich.

Um den Biofilm zu „managen“, steht die mechanische Reinigung an vorderster Front. In der Zahnarztpraxis erledigen wir das durch die Professionelle Zahnreinigung. Zu Hause müssen die Patienten allerdings auch mitmachen – ohne Compliance geht es nicht. Mittel der Wahl für die häusliche Mundhygiene sind die Zahnbürste, eine fluoridhaltige Zahnpasta, Interdentalbürstchen oder Zahnseide für die Reinigung der Zahnzwischenräume sowie additiv eine Mundspüllösung.

Es gibt wenige Fälle, zum Beispiel bei Kindern, bei denen auf die Zahnpasta bei der mechanischen Reinigung verzichtet werden kann. Durch die Zahnpaste ergibt sich bei der Reinigung ein besserer Effekt, ähnlich wie es beim Händewaschen mit Seife ist. Hinzu kommt, dass das gegebenenfalls enthaltene Fluorid remineralisierend und Karies vorbeugend wirkt.

Mechanische Zahnreinigung

Wenn Patienten – egal ob mit Handzahnbürste oder elektrischer Zahnbürste – perfekt die Zähne reinigen könnten, würde es reichen diese einmal am Tag zu putzen. Die Realität sieht allerdings anders aus. Deshalb rate ich zum zweimaligen Zähneputzen. Wichtig ist es, dass die Patienten dabei systematisch vorgehen. Man sollte sich auch nicht ablenken lassen, sondern darauf achten, wie man vorgeht. Welche Technik die Patienten anwenden, spielt meiner Meinung nach eine untergeordnete Rolle. Wichtiger ist, dass die Patienten sich einen Zahn nach dem anderen und eine Fläche nach der anderen vornehmen.

Nicht vergessen werden sollte bei der mechanischen Reinigung natürlich auch das Weichgewebe: Zahnfleisch, Mundschleimhaut und Zungenoberfläche sollten ebenfalls von den Patienten gereinigt werden. Viele Patienten haben – gerade bei der Zungenreinigung – Probleme mit einem Würgereiz. Auch deshalb sind additive Mundspüllösungen als Bestandteil der Dreifach-Prophylaxe ein Vorteil. Wichtig ist, dass diese Mundspüllösungen Bakterien bekämpfen, überall verfügbar und leicht anwendbar sind.

Biofilme sind lipophil. Deshalb richten Lösungen mit wasserlöslichen Wirkstoffen nicht viel aus. Mundspüllösungen mit ätherischen Ölen haben den Vorteil, dass diese die fettlöslichen Bereiche erreichen können und so effektiv gegen den Biofilm wirken.