Spanische Studie

Zahnfehlstellungen beeinflussen das Kariesrisiko

Manche Kinder sind schwer zu motivieren, ihre Zähne richtig zu putzen. Wenn dann auch noch Zahnfehlstellungen dazukommen, steigt das Risiko für Plaque und Karies. Zu diesem Schluss kamen nun spanische Forscher in einer aktuellen Studie.


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Malokklusion und Karies stehen in einem direkten Zusammenhang. © joy666 – stock.adobe.com


Die Forscher untersuchten bei Schulkindern zwischen 12 und 15 Jahren mit Zahnfehlstellungen das Vorliegen von Plaque und Karies. Sie wollten die Prävalenz von Zahnfehlstellungen nach dem Dental Aesthetic Index (DAI) identifizieren und herausfinden, inwieweit dies mit der Karieserfahrung, der Plaqueakkumulation und soziodemografischen Faktoren in der Zielgruppe zusammenhängt.

Besonders interessante Altersgruppe

Laut Forscher sei die Altersgruppe der Schulkinder zwischen 12 und 15 besonders interessant für Kariesforschungen, denn sie seien in den Schulen leicht erreichbar. Darüber hinaus durchlaufen sie die Endphase des Durchbruchs der bleibenden Zähne. So bestehe die Möglichkeit, ebendiese Zähne in den ersten Jahren des bleibenden Gebisses zu untersuchen. Hier würden auch die Eigenentscheidungen zu Ernährung und Mundhygiene einen Einfluss nehmen.

Für ihre Studie führten die Wissenschaftler eine Querschnittsstudie mit einem zweistufigen, geschichteten Stichprobendesign durch. Dazu gehörten eine Umfrage zur Mundgesundheit, eine orale Untersuchung sowie die Erfassung soziodemografischer Daten. Insgesamt wurden 1.452 Schulkinder im Alter von 12 (868 Kinder) und 15 (585 Kinder) Jahren befragt.

Zusammenhang zwischen Karies und Zahnfehlstellungen

Die getrennten analysierten Stichproben brachten bereits signifikante Unterschiede. So gab es unter den 12-Jährigen mehr Schüler an staatlichen Schulen und einer niedrigeren sozialen Schicht. Bei den 15-Jährigen fanden die Forscher höhere Karieswerte und niedrigere Zahnbelagswerte. Die Malokklusion war um 9,5 Prozent erhöht, bei den 12-Jährigen ebenso der globale mittlere DAI-Score.

Die multivariate Regressionsanalyse zeigte nicht nur, dass Karies und Zahnbelag die Variablen waren, die am stärksten mit der Malokklusion assoziiert waren, sondern auch, dass Karies und Zahnbelag in beiden Gruppen Risikofaktoren für die Malokklusion waren.

Mehr Karies bei 15-Jährigen

Die Ergebnisse zeigen, dass die 12-Jährigen mehr Zahnfehlstellungen und Zahnbelag hatten, die 15-Jährigen jedoch mehr Karieserfahrung. Bei den soziodemografischen Faktoren gab es keine großen Unterschiede. Für beide Gruppen konnten die Forscher Karies und Plaque als Risikofaktoren für Zahnfehlstellungen ausmachen. Zukünftig sollten sich weitere Studien auf die Konzeption einer Längsschnittstudie konzentrieren, um die Ursache-Wirkung-Beziehung der untersuchten Variablen zu bestätigen.


Literatur: Fernández-Riveiro, P.; Obregón-Rodríguez, N.; Piñeiro-Lamas, M.; Rodríguez-Fernández, A.; Smyth-Chamosa, E.; Suárez-Cunqueiro, M.M. The Dental Aesthetic Index and Its Association with Dental Caries, Dental Plaque and Socio-Demographic Variables in Schoolchildren Aged 12 and 15 Years. Int. J. Environ. Res. Public Health 2021, 18, 9741. https://doi.org/10.3390/ijerph18189741