Gesundheitsstudie zeigt soziale Ungleichheit

Karies bei Kindern: Niedriger Sozialstatus, häufiger Karies

Die soziale Situation in der Familie ist entscheidend dafür, ob ein Kind kariesfrei bleibt oder nicht. Milchzahnkaries kommt bei Kindern aus schlechter gestellten Familien häufiger vor. Das zeigt die Studie "Gesundheit in Deutschland".


Ein Großteil der Kinder mit Milchzahnkaries kommt aus sozial schlechter gestellten, zugewanderten oder bildungsfernen Familien. © Pixabay


Die Karieshäufigkeit hat sich in fast allen Altersgruppen deutlich verringert. Bei Erwachsenen und älteren Menschen ist erstmals ein Rückgang zu verzeichnen. Besonders deutlich ist die Verbesserung der Zahngesundheit im Kindesalter. Die aktuelle Studie “Gesundheit in Deutschland”  des Bundes und dem Robert Koch Institut zeigt, dass die Prävalenz von Karies bei Kindern und Jugendlichen über die Jahre gesunken ist.

Aber es zeigen sich soziale Unterschiede: Kinder aus Familien mit hohem Sozialstatus haben zu einem großen Anteil kariesfreie Gebisse. Ein Großteil der Kinder mit Milchzahnkaries kommt aus sozial schlechter gestellten, zugewanderten oder bildungsfernen Familien. Generell gilt: Je niedriger der soziale Status der Familie, desto mehr Kinder putzen nur unzureichend häufig die Zähne und nehmen zahnärztlicher Vorsorgeuntersuchungen seltener in Anspruch.

Zu viel Limonade und Cola konsumiert

In den letzten Jahren ist darüber hinaus in allen Altersgruppen die Bedeutung nicht-kariöser oberflächlicher Zahnschädigungen gestiegen. Der Konsum stark säurehaltiger Getränke wie Limonaden, Cola, Fruchtsäfte, sowie Fitness- und Energy-Drinks spielt dabei eine entscheidende Rolle. Die Säure kann Mineralien aus dem Zahnschmelz lösen. Das ist besonders dann der Fall, wenn an dem Getränk ständig genippt wird.

Neben Karies sind Parodontalerkrankungen bei Erwachsenen die häufigste Ursache für Beeinträchtigungen der Kaufunktion und Zahnverlust. Mittelschwere und schwere Parodontalerkrankungen sind weit verbreitet und haben seit 1997 eher zugenommen. Dafür ist vor allem der positive Umstand verantwortlich, dass mittlerweile bei Erwachsenen weniger Zähne durch Karies verloren gehen. Doch gleichzeitig steigt mit zunehmendem Lebensalter das Risiko für Parodontalerkrankungen.