Gesundheitsschutz im Betrieb

Angst vor Corona-Infektion wächst erneut

Manche Berufe weisen ein höheres Infektionsrisiko auf als andere. Aber nach etwas ruhigeren Monaten im Sommer steigt jetzt wieder die Sorge vor einer Infektion mit SARS-CoV-2 – auch bei Zahnmedizinern. Das Portal Lohnspiegel.de liefert dazu genaue Zahlen einer aktuellen Befragung.


Der Arbeitgeber ist für den Gesundheitsschutz im Betrieb verantwortlich. So muss er beispielsweise für ausreichende Schutzkleidung sorgen. © Robert Kneschke – stock.adobe.com


Gerade steigen im Vergleich zum Sommer die Zahlen der Neuinfektionen mit dem Coronavirus wieder deutlich an. Im Juni und Juli hatte laut der Befragung jeder Vierte Angst vor einer Corona-Infektion, egal ob diese bei der Arbeit oder auf dem Weg dorthin geschehe. Im November teilte schon jeder Dritte diese Befürchtung. Das ergaben die Zahlen einer Befragung des Portals Lohnspiegel.de mit wissenschaftlicher Betreuung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung.

Seit April 2020 beteiligten sich rund 26.500 Teilnehmer an der Befragung. Die größte Angst vor einer Corona-Infektion haben demnach die Personen mit regelmäßigem, engen Kontakt zu anderen Menschen. 55 Prozent der Beschäftigten aus Erziehung, Sozialarbeit und Heilerziehungspflege befürchteten seit Anfang der Befragung eine Ansteckung. In der Altenpflege waren es 48 Prozent und in der Gesundheits- und Krankenpflege 46 Prozent. Knapp jeder Zweite aus der Zahn- und Humanmedizin (47 Prozent) sorgten sich ebenso, auch 41 Prozent der Verkaufsberufe. Geringer war die Angst dagegen bei Berufen der Lebensmittelherstellung (34 Prozent) und den Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufen sowie den Metallbauberufen (24 Prozent).

Ausreichende Schutzmaßnahmen

Beschäftigte mit klassischen Bürotätigkeiten sorgten sich weniger (24 Prozent). Grund dafür sind wegfallende Kontakte zu Kunden und Kollegen sowie Arbeitswege dank vielen Heimarbeitsplätzen. Hier fiel auch die Zufriedenheit mit ihrem Arbeitgeber sehr hoch aus. 82 Prozent von ihnen waren der Auffassung, ihr Arbeitgeber habe ausreichende Schutzmaßnahmen ergriffen.

Insgesamt bewerteten 54 Prozent der Teilnehmer die Maßnahmen ihres Arbeitgebers als ausreichenden Infektionsschutz, 33 Prozent sahen das eingeschränkt so. Jeder achte Beschäftigte jedoch beschrieb die getroffenen Maßnahmen des Arbeitsgebers als ungenügend. Dies traf insbesonders auf Bau- und Ausbauberufe sowie Erzieherinnen zu. Hier bemängelten die Teilnehmer, dass es entweder zu engem Kontakt zu anderen ohne die Verwendung eines Mund-Nasen-Schutzes komme oder Personal- und Raummangel die Einhaltung behördlicher Vorgaben nicht ermögliche.

Gesundheitsschutz ist Arbeitgebersache

Der Arbeitgeber muss sich für die Einhaltung des Gesundheitsschutzes im Betrieb verantwortlich zeigen. Das betont nochmals der Regierungsbeschluss vom 25. November 2020. Darin wird der Arbeitgeber zur Einhaltung der Schutz- und Hygieneregeln als auch, wenn möglich, unbürokratischen Home Office-Regelungen angehalten.


Quelle: boeckler.de