Ein Premiumanbieter wird zum Allrounder

Straumann: Von A wie Aligner bis S wie Software

Straumann hat sich von einem reinen Implantathersteller im Premiumbereich zu einem Anbieter von Komplettlösungen entwickelt: Digital Business, Biomaterialien und Kieferorthopädie gehören nun auch zum Portfolio. Was bringt das dem Zahnarzt? Geschäftsführer Andreas Utz und Michael Salge liefern Antworten.

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Anfang 2020 übernahm Andreas Utz die Geschäftsführung der Straumann Group Deutschland. © Straumann

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Was hat sich für den Zahnarzt mit dem Wandel vom Implantatanbieter zum Lösungsanbieter geändert?

Utz: Als ein Anbieter von Komplettlösungen verfolgt die Straumann Group einen ganzheitlichen Ansatz und bietet Zahnärzten, Kliniken und Laboren auf der ganzen Welt Schulungen, Support und eine umfassende Palette an Produkten und produktbezogenen Services an. Die Straumann Group ist ein anerkannter und führender Innovationstreiber. Die Gruppe arbeitet eng mit Universitäten, Kliniken, Forschungseinrichtungen, Netzwerken und Gemeinschaften zusammen, um einen verbesserten Standard der zahnmedizinischen Versorgung zu erreichen. Wir entwickeln, fertigen und vertreiben im Rahmen der Straumann Group neben den Dentalimplantaten Instrumente, Biomaterialien, CAD/CAM-Prothetiken, digitale Lösungen, Software und, wie Sie erwähnen, transparente Aligner für kieferorthopädische Behandlungen und für Zahnersatzbehandlungen, restaurative und präventive zahnmedizinische Behandlungen.

Also alles aus einer Hand …

Salge: Richtig, denn bei all unseren Entwicklungen und Neueinführungen steht der Patient mit seinen Bedürfnissen im Vordergrund. Und diese Bedürfnisse ändern sich. Mittlerweile kommen zwei Drittel aller Patienten mit ästhetischen Anliegen in die Praxis; es werden zunehmend effiziente Behandlungsprotokolle gewünscht. Wir haben darauf reagiert und unser Portfolio um die Straumann Keramik-Implantate das vollkonische BLX Implantat erweitert. Im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung und neuer Behandlungsmethoden hat sich der gesamte Dentalmarkt jedoch über die Implantologie hinaus rasant verändert.

Welche Rolle spielen in diesem Zusammenhang die Kieferorthopädie und die ästhetische Zahnheilkunde?

Utz: Die Trendthemen aus Implantologie, Kieferorthopädie und Digitalem haben wir beim Kongress Esthetic Days 2019 aufgegriffen. Auf dem Weg, Menschen ihr Lächeln wiederzugeben und ihnen das Leben zu verschönern, sind digitale Technologien in Praxis und Labor – vom Intraoralscanner über 3D-Druck bis hin zu Tools auf der Grundlage der künstlichen Intelligenz – von zentraler Bedeutung. Noch verwendet nicht einmal eine von zehn Praxen weltweit diese Techniken.

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Ästhetische Frontzahnverosrgung

PD Dr. Arndt Happe und ZTM Vincent Fehmer beschreiben im Video, welche Schritte bei der Versorgung in der ästhetischen Zone wichtig sind, um auch den Patienten von Anfang an abzuholen.

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Doch das dürfte sich ändern …

Utz: Wir erwarten Penetrationsraten von rund 50 Prozent. Der Markt für Clear-Aligner ist etwa so weit entwickelt wie der Implantatmarkt vor 20 Jahren. 1,4 Milliarden Menschen weltweit tragen das Problem der Fehlstellungen mit sich und haben auch die finanziellen Mittel, sich die Behandlung leisten zu können.

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Wendet sich Straumann mit Clear Aligner an Kieferorthopäden oder Allgemeinzahnärzte?

Salge: Straumann wendet sich damit an Allgemeinzahnärzte, die mit dieser Aligner-Therapie Fehlstellungen therapieren können. In Verbindung damit ermöglicht die Applikation „DenToGo“ mit dem zugrunde liegenden Algorithmus, künstliche Intelligenz während der kieferorthopädischen Therapie einzusetzen. Der Patient kann mittels einer App auf seinem Smartphone die Mundsituation mit den Alignern abfotografieren. Der Behandler kann über diese Daten den Behandlungsverlauf überwachen.

Wie kommt der Wandel zum Allrounder an? Betrachtet das Gros der Zahnärzte Straumann nach wie vor als Premium-Implantathersteller oder ist die Neupositionierung bei den Kunden präsent?

Utz: Im Bereich der Premium-Implantate sind wir mit unserem Straumann Implantatsystem und den damit einhergehenden Premium-Services sehr gut positioniert. Wir sind auch nach wie vor überzeugt, dass die Straumann Premium Lösungen und Services für Behandler und Patienten langfristig die idealen Lösungen sind. Gleichzeitig haben wir erkannt, dass die Preissensitivität ein großes Anliegen für viele Patienten ist. Mit den Marken Medentika, Anthogyr und Neodent bieten wir unter dem Dach der Straumann Group starke Lösungen, um diesem Patientenwunsch nachzukommen. Und der große Erfolg der letzten Jahre bestätigt uns darin, dass wir den richtigen Weg gehen. Wir sehen sehr dynamisches Wachstum bei unserer Kernmarke Straumann, und alle weiteren Marken finden ebenfalls großen Zuspruch.

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Emergenzprofil mit Provisorium wiederherstellen

Dr. Julia-Gabriela Wittneben erklärt in diesem Interview, warum es im ästhetischen Bereich so wichtig ist, das Emergenzprofil des natürlichen Zahns wiederherzustellen und wie das Schritt für Schritt mit Provisorium machbar ist.

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Zuspruch hatte vor allem die Garantieleistung nach Implantatverlust. Für welche Bereiche gilt sie?

Utz: Wir können eine außergewöhnliche Garantie geben, weil wir von der Qualität unserer Produkte überzeugt sind: Neben der bestehenden Standardgarantie (siehe Kasten) haben wir 2016 die Straumann Lifetime Plus Garantie eingeführt. Sie setzt neue Maßstäbe und schafft zusätzliches Vertrauen in unsere Implantate. Sie umfasst die Erweiterung der standardmäßigen lebenslangen Garantie für Roxolid Implantate und das PURE Ceramic Implantatsystem: Das bedeutet, dass wir im Fall eines Implantatbruchs das Implantat durch ein gleichwertiges Implantat und – sofern erforderlich – ein gleichwertiges Sekundärteil ersetzen und auch die Behandlungskosten des Patienten in Höhe von 1000 Euro erstatten. Dies ist Stand heute ein im Markt einzigartiges Garantieprogramm. Über diese Leistungen hinaus gibt es den Weg über die Kulanzregelung. Dies gilt für alle Marken (Straumann, Medentika, Neodent und in Kürze Antoghyr) innerhalb der Straumann Gruppe.