Die prothetische Lösung für herausnehmbare Prothesen

Stabil und komfortabel

Festsitzend, leicht zu reinigen und ästhetisch – wie sich das auf sechs Implantaten im zahnlosen Oberkiefer realisieren lässt, zeigt das Fallbeispiel. Die prothetische Lösung für herausnehmbare Prothesen mit dem Komfort einer festen Versorgung ist für alle gängigen Implantatsysteme erhältlich.



Die 71-jährige Patientin stellte sich mit zwei zahngetragenen Oberkieferbrücken in der Praxis vor. Diese Brücken mussten aufgrund von Sekundärkaries, apikaler Osteitis und allgemeinem Knochenverlust entfernt werden. Die Patientin bat um eine festsitzende Versorgung mit hoher Ästhetik und leichter Reinigungsmöglichkeit. Die klinische und röntgenologische Untersuchung zeigte, dass ausreichend Knochen für die Inserierung von sechs Ankylos-C/X-Implantaten (Dentsply Sirona Implants) verfügbar war. Nach der Behandlungsplanung und einem Gespräch willigte die Patientin in die Extraktion der sieben verbliebenen Oberkieferzähne ein, auf die eine Prothese mit Friktionsretention folgt, die von sechs Ankylos-C/X-Implantaten und sechs Atlantis-Conus-Abutments (Dentsply Sirona Implants) getragen wird. Während der Einheilzeit erhielt die Patientin eine sofortige provisorische Prothese, die mehrmals neu unterfüttert wurde, um Weichgewebetraumata zu minimieren.

Chirurgische Behandlung

Sieben Wochen nach den Extraktionen (Abb. 1) wurde die Elevation eines Mukoperiostlappens durchgeführt. Dies erfolgte über eine krestale Inzision von regio 16 bis 26 mit bukkalen Entlastungsschnitten in regio 16 und 26 sowie bukkalen und palatalen in regio 11/21. Die sechs Ankylos-C/X-Implantate wurden mit einem konventionellen Bohrprotokoll leicht subkrestal in regiones 15, 14, 11, 21, 25 und 26 inseriert (Abb. 2). Die Einbringpfosten wurden entfernt und durch Verschlussschrauben ersetzt. Diese erste Phase des zweizeitigen chirurgischen Protokolls wurde mit einem engen Nahtschluss abgeschlossen (Abb. 3). Direkt nach der Operation erhielt die Patientin die unterfütterte provisorische Prothese. Die Einheilungsphase verlief ohne Komplikationen. Zwölf Wochen nach der Implantatinsertion erfolgte der zweite Eingriff. An jedem Implantat wurde eine kleine Inzision vorgenommen, und aufgrund dieses minimalinvasiven Ansatzes konnten die Verschlussschrauben ohne weitere Nähte durch Gingivaformer ersetzt werden (Abb. 4).

Prothetische Behandlung

Zwei Wochen nach dem zweiten Eingriff wurden Abformungen angefertigt. Die Gingivaformer wurden gegen Übertragungspfosten ausgetauscht, und eine Abformung mit geschlossenem, individuellem Löffel (Abb. 5) und Polymer-Abformmaterial wurde erstellt (Abb. 6). Im Dentallabor wurde das Meistermodell gescannt und die digitalisierte Situation im Atlantis-WebOrder an die Atlantis-Produktion gesendet. Dort wurden mit der Atlantis-VAD-Software abgewinkelte konische Abutments mit einem Konuswinkel von 4 Grad gestaltet (Abb. 7). Nach Überprüfung des Abutmentdesigns im Atlantis-Editor wurde die Freigabe zur Fertigung der sechs Atlantis-Conus-Abutments übersendet (Abb. 8). Zur Verbindung der Abutments mit der Tertiärstruktur wurden vorgefertigte konische Ankylos-SynCone-Kappen auf den Atlantis-Conus-Abutments (Overdenture) verwendet (Abb. 9 und 10). Für einen präzisen Sitz im Mund stellte das Labor Übertragungsschlüssel aus einem lichthärtenden Komposit bereit, mit denen die Atlantis-Conus-Abutments untereinander verbunden wurden (Abb. 11).

Im nächsten Schritt wurden die Gingivaformer mithilfe der Übertragungsschlüssel durch die sechs Atlantis-Conus-Abutments ersetzt. Die Abutments wurden mit 15 Ncm auf den Implantaten verschraubt (Abb. 12). Nach der Prüfung auf den perfekten Sitz der SynCone-Kappen und des Gerüsts im Mund wurden die SynCone-Kappen intraoral mit einem dualhärtenden Zement in das Kobalt-Chrom-Gerüst zementiert (Abb. 13 und 14). Dieser Teil der Behandlung war essenziell für einen perfekten Sitz. Es wird daher dringend empfohlen, die Anweisungen für das Anmischen des Zements zu befolgen.

Nach der vollständigen Aushärtung des Zements wurde der spannungsfreie Sitz der Gerüststruktur einschließlich der SynCone-Kappen geprüft und diese wurden anschließend aus dem Mund entfernt (Abb. 15). Mit einem individuellen Löffel und Polyether-Abformmaterial wurde eine neue Abformung mit der Tertiärstruktur angefertigt (Abb. 16). Die sechs Atlantis-Conus-Abutments wurden nicht wieder durch die Gingivaformer ersetzt. Daher musste die provisorische Prothese umfassend angepasst werden, um Platz für die Abutments zu schaffen. Anschließend wurde sie nochmals unterfüttert.

Im Labor wurde ein neues Modell erstellt. Das Gerüst wurde zur Herstellung einer Bissregistrierung verwendet (Abb. 17). Nach Definition der Okklusionsebene wurde die Zahnaufstellung im Labor hergestellt (Abb. 18). Vor dem Abschluss der herausnehmbaren Prothese wurde die Zahnaufstellung aus Wachs vom Labor zur letzten klinischen Einprobe übersendet (Abb. 19).

Um einen metallisch-grauen Schatten zu vermeiden, wurde das Kobalt-Chrom-Gerüst mit einem rosafarbenen, opaken Komposit behandelt (Abb. 20), bevor die Prothese aus Acryl angefertigt wurde (Abb. 21 und 22). Die Abbildungen 23 und 24 zeigen die herausnehmbare Prothese nach Abschluss und Politur. Die endgültige, gaumenfreie Versorgung wurde in den Patientenmund eingesetzt (Abb. 26 und 27) und mit einem OPG geprüft (Abb. 25).

Fazit

Die in diesem Fall beschriebene Behandlung erfolgte, bevor das Atlantis-Conus-Abutment im Sommer 2014 offiziell auf den Markt gebracht wurde, und die Abutments waren nur mit einer Angulation von 4 Grad erhältlich. Aufgrund der perfekten Retention mit dieser Angulation hatte die Patientin gewisse Probleme, die Prothese zur Reinigung herauszunehmen. Daher wurde entschieden, zwei der Atlantis-Conus-Abutments (14 und 25) zu entfernen und diese Implantate mit Gingivaformern zu versiegeln. So konnte die Patientin die Prothese einfacher herausnehmen und hatte beim Kauen weiterhin den Komfort einer festsitzenden Versorgung. Zur Vermeidung dieses Problems sind die Atlantis-Conus-Abutments heute nur mit einer Angulation von 5 Grad erhältlich.

ZÄ Claudia Mrosek
Folktandvården Södra Ryd,
Skövde, Schweden

Jan Stöckel, CDT
Mariestads Dental,
Mariestad, Schweden